Direkter Vergleich
Der "direkte Vergleich" ist eine Art der Tabellenanordnungsfindung in speziellen Situationen, in denen zwei oder mehr Mannschaften nach dem Abschluß einer sportlichen Spielrunde punktgleich sind.
Unterschiedliche Tabellenanordnungsfindungen[Bearbeiten]
Fangen wir an mit dem "Torquotienten":
Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften nahmen die Verantwortlichen einen Rechenschieber und später einen Taschenrechner, teilten die Anzahl der geschossenen Tore durch die Anzahl der Gegentreffer und bekamen so ihren Vergleichswert. Das führte u.a. - wir werden jetzt bewußt "fußballfremd" - 1976 zum Gewinn der olympischen Bronzemedaille durch das deutsche Eishockeyteam, das gegenüber Finnland einen um den Wert 0,042 besseren Torquotienten aufwies. Den Kufenflitzern um Erich Kühnhackl, Alois Schloder und den leider viel zu früh verstorbenen Lorenz Funk war das einfach nur zu gönnen. Im Fußball ist diese Regelung längst ausgestorben, weil sich Fußballverbandsfunktionäre nur noch mit Kaviar, Wein aus dem Amselfeld sowie luxuriösen Armbanduhren auskennen - die Nutzung eines Rechenschiebers würde reichlich Zerrungen nach sich ziehen, die Ergebnisprüfungen bei der Verwendung von Taschenrechnern könnten die Fußballverbände wegen der Kosten für die Batterien nicht stemmen.
Torverhältnis:
Was vom Wort her auf eine Verbandsanalyse hinweist (wieviele Tore stehen an der Verbandsspitze relativ zur Anzahl der Aktiven), ist letztendlich nur eine rechenschieberreduzierende und - beim Einsatz von Taschenrechnern - batteriesparende Angelegenheit: Man subtrahiert von der Anzahl der geschossenen Tore die Anzahl der Gegentreffer - der Club mit dem größeren Wert steht vorne. Bei gleicher Differenz wird die Anzahl der geschossenen Tore bewertet, je mehr, desto besser. Damit wurde - im Gegensatz zum oben beschriebenen Torquotienten - angeblich der Offensivfußball gefördert, aber eigentlich ging es nur um die Abschaffung der beim Rechnen entstehenden Nachkommastellen und damit um eine massive Erleichterung für den insgesamt eher schlichten Fußballverbandsfunktionär.
Direkter Vergleich:
Der direkte Vergleich greift erst einmal nicht auf den Torquotienten zurück, er verwendet das Torverhältnis. Denn die Anzahl der Kopfbälle, die ein aktiver und - später dann - passiver Fußballer (und anschließend oder zuvor schon als "Verbandsfunktionär) im Laufe seines Kickerlebens abliefert, ist gesundheitsgefährdend. Sie schlägt nicht unbedingt aufs Gemüt, beeinträchtigt aber die Aktivitäten oberhalb der Verbindungslinie "rechtes Ohr - linkes Ohr". Daher wird auch bei dieser Variante auf Nachkommastellen jedweder Art verzichtet. Im Gegensatz zum "reinen Torverhältnis" werden bei dieser Variante nur die Spiele einbezogen, an denen ausnahmslos von der Wertungssuchung betroffene Mannschaften beteiligt waren. Das ist an sich eine gute Lösung, weil Ergebnisse von "zum Saisonende hin abschenkenden" Teams nicht unverhältnismäßig gewertet werden. Problematisch ist allerdings die Veröffentlichung der jeweiligen Ligatabelle VOR dem Ende einer Saison, diese Momentaufnahmen können am Ende verwirren und sogar bittere Beigeschmäcke auslösen.
Watt Mathematisches[Bearbeiten]
Bei Schulfußballturnieren in Essen zählt aus o.g. Gründen stets der direkte Vergleich vor dem Torverhältnis. Leiter Nörgel amüsiert sich immer wieder köstlich, wenn dies auch bei Dreiergruppen in der Vorbesprechung dezidiert Erwähnung findet.
Noch watt[Bearbeiten]
Die Saison 2021/22 der Oberliga Niederrhein war einfach nur großartig, maximal toll und rundum begeisternd - denn die Hinrunde endete (alles andere interessiert bekanntlich keine Sau) mit dem Einzug des ETB in die Aufstiegsrunde. Einem Ligarivalen fehlte allerdings der Durchblick: TuRU Düsseldorf moppert. Das Gemopper zeigte dann sogar Wirkungen in Form einer einstweiligen Verfügung sowie daraus resultierender - ausnahmsweise einmal nicht "Corona-bedingter" - Spielverlegungen: Einstweilige Mopperfolgen. Erwartungsgemäß wurde der Protest abgeschmettert, denn ein Fehler des bei Uhltra sen. nicht sonderlich beliebten Staffelleiters Clemens Lüning war nicht festzustellen: Gericht hat entschieden.
