Heinz Höher

Aus Das Wiki der Uhltras
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heinz Höher.
(Foto: Chronik)

Heinz Höher (* 11.08.1938, † 08.11.2019) war ETB-Trainer vom 23. Oktober 1970 bis zum 30. Juni 1972.

Karriere als Spieler[Bearbeiten]

Als ballgewandter Außenstürmer spielte Heinz Höher zunächst bei Bayer 04 Leverkusen. In der Werkself stieg der gebürtige Leverkusener schnell zum Kapitän auf und wurde auch in die Amateur-Nationalmannschaft berufen. Sein Debüt in der ersten DFB-Elf verhinderte 1959 nur ein fehlender Reisepass. Zur Gründung der Bundesliga wechselte Heinz Höher 1963 zum Meidericher SV, wo er zwar überraschend Vizemeister wurde, als Offensiver im Schatten von Helmut Rahn jedoch zunehmend der Riegel-Taktik seines Trainers Rudi Gutendorf zum Opfer fiel. Nachdem er zuvor schon ein lukratives Angebot des FC Metz ausgeschlagen hatte, wechselte Heinz Höher 1965 daher für ein Jahr ins Ausland zum FC Twente Enschede. Anschließend fand er beim Regionalligisten VfL Bochum eine neue dauerhafte Heimat, erreichte 1968 sensationell das Finale um den DFB-Pokal und stieg später mit dem VfL in die Bundesliga auf.

Karriere als Trainer[Bearbeiten]

Noch als Spieler beim VfL Bochum bestand Heinz Höher, der eigentlich Lehrer hatte werden wollen, im Jahr 1970 sein Trainerexamen an der Sporthochschule Köln und wurde zum Co-Trainer von Hermann Eppenhoff mit den Arbeitsbereichen Kondition und Athletik berufen. Seine erste Station als Cheftrainer war kurze Zeit später der ETB Schwarz-Weiß, von dem er zuvor Mittelstürmer Hans Walitza an die Castroper Straße gelotst hatte. Beim ETB löste Heinz Höher im Herbst 1970 Interimstrainer Peter Sievers ab, der seinerseits für den entlassenen Kurt Sahm eingesprungen war. In der Saison 1970/71 erreichte er mit seiner neuen Mannschaft noch einen 11. Tabellenplatz, in der Saison 1971/72 sogar Platz 5 in der zweitklassigen Regionalliga West.

Im Juni 1972 verließ Heinz Höher den ETB gemeinsam mit Michael Lameck und Reinhard Majgl zu seinem alten Verein VfL Bochum in die Bundesliga; sein Nachfolger beim ETB wurde Waldemar Gerhardt. In Bochum wirkte Höher sieben Jahre lang und legte die Basis für den Ruf der Unabsteigbaren, er ist bis heute der am längsten amtierende Coach in der Bundesligageschichte des VfL Bochum. Durch seine Experimentierfreudigkeit im Training und im Spiel (er setzte als einer der ersten Übungsleiter in Deutschland auf Abseitsfalle, Raumdeckung und Falsche Neun) erarbeitete sich der schweigsame Heinz Höher einen bundesweiten Ruf als Taktikfuchs. Als einem von nur zwei Trainern der VfL-Vereinsgeschichte glückten Höher in seiner Amtszeit zwei Siege gegen den FC Bayern München.

Nach seinem Rücktritt beim VfL Bochum - in den 1970er Jahren ein absolutes Novum - trainierte er jeweils kurz den MSV Duisburg, Ethnikos Piräus, Fortuna Düsseldorf, PAOK Saloniki (Erreichen des griechischen Pokalfinals) und Olympiakos Piräus. Beim 1. FC Nürnberg war er von 1984 bis 1988 Übungsleiter, schaffte den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga und den Einzug in den UEFA-Cup. Nach seinem Rücktritt - die Bayern hatten ihm seine besten Spieler weggekauft - war Höher noch kurz Manager und Talentscout der Clubberer, bevor es ihn als Trainer wieder ins Ausland zu Al-Ittihad verschlug. Ein schwerer privater Schicksalsschlag bedingte in den 1990er Jahren eine längere Fußballpause Heinz Höhers. 1996 scheiterte ein Comeback-Versuch beim Zweitligisten VfB Lübeck, als Höher auf dem Trainingsplatz mit einem Kreislauf-Kollaps zusammenbrach. Von 1998 bis 2007 wirkte er, von einem kurzen Intermezzo bei den Frauen des 1. FC Nürnberg abgesehen, als Jugendtrainer der SpVgg. Greuther Fürth. Heinz Höher coachte zwischenzeitlich auch eine Nürnberger Behindertenmannschaft.

Zitat[Bearbeiten]

" Wer mit dem Ball nicht spricht, mit dem muss ich auch nicht sprechen."

Literatur[Bearbeiten]

  • Heinz Höher. Tommo, Nürnberg 1992 (Heinz Höhers Debüt als Kinderbuchautor)
  • Ronald Reng. Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga, München 2013 (50 Jahre Bundesliga aus der erlebten Perspektive von Heinz Höher)

Galerie[Bearbeiten]

Walk of Fame unter der Haupttribüne des Ruhrstadions Bochum (Foto: Ayatollah Choleri)