Hermann Merchel: Unterschied zwischen den Versionen

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Hermann Merchel debütierte 1956 als Senior beim damaligen Verbandsligisten SV Castrop 02, nachdem sich ein Wechsel zum höherklassigen STV Horst-Emscher wegen seines vermeintlich zu geringen Alters zerschlagen hatte. Die folgende Saison hielt Merchel für die [[SG Wattenscheid 09]], bevor er 1958 beim [[ETB Schwarz-Weiß]] seine endgültige Heimat fand. Bereits in seinem ersten Spiel gegen den SC Dortmund 95 hielt Hermann Merchel einen Elfmeter, und am Ende der Spielzeit war der ersehnte [[Aufstieg]] in die Oberliga West geschafft. Merchels Talent auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung hatte einen großen Anteil daran.
Hermann Merchel debütierte 1956 als Senior beim damaligen Verbandsligisten SV Castrop 02, nachdem sich ein Wechsel zum höherklassigen STV Horst-Emscher wegen seines vermeintlich zu geringen Alters zerschlagen hatte. Die folgende Saison hielt Merchel für die [[SG Wattenscheid 09]], bevor er 1958 beim [[ETB Schwarz-Weiß]] seine endgültige Heimat fand. Bereits in seinem ersten Spiel gegen den SC Dortmund 95 hielt Hermann Merchel einen Elfmeter, und am Ende der Spielzeit war der ersehnte [[Aufstieg]] in die Oberliga West geschafft. Merchels Talent auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung hatte einen großen Anteil daran.
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Auch in der Pokalsaison 1959, die für die Schwarz-Weißen mit dem allseits bekannten [[DFB-Pokalsieg 1959|Triumph in Kassel]] endete, glänzte Hermann Merchel durch spektakuläre Paraden gegen teils deutlich favorisierte Gegner. Für den Auswärtsssieg beim Hamburger SV riskierte er gar seine Gesundheit und musste nach einem heftigen Zusammenprall in der Verlängerung vom Platz geführt werden; [[Karl-Heinz Mozin|Kalla Mozin]] vertrat seinen Schlussmann mit der bekannten Schlitzohrigkeit und ebnete den Weg ins Endspiel. Auf dem Rückweg nach [[Essen]] fiel Hermann Merchel - wohl durch seine Kopfverletzung bedingt - in einen tiefen Schlaf. Am Bahnhof von Wanne-Eickel weckte man Merchel auf und verleitete ihn - halbnackt - zum Aussteigen.
Auch in der Pokalsaison 1959, die für die Schwarz-Weißen mit dem allseits bekannten [[DFB-Pokalsieg 1959|Triumph in Kassel]] endete, glänzte Hermann Merchel durch spektakuläre Paraden gegen teils deutlich favorisierte Gegner. Für den Auswärtsssieg beim Hamburger SV riskierte er gar seine Gesundheit und musste nach einem heftigen Zusammenprall in der Verlängerung vom Platz geführt werden; [[Karl-Heinz Mozin|Kalla Mozin]] vertrat seinen Schlussmann mit der bekannten Schlitzohrigkeit und ebnete den Weg ins Endspiel. Auf dem Rückweg nach [[Essen]] fiel Hermann Merchel - wohl durch seine Kopfverletzung bedingt - in einen tiefen Schlaf. Am Bahnhof von Wanne-Eickel weckte man Merchel auf und verleitete ihn - halbnackt - zum Aussteigen.


Nach dem Abstieg aus der Oberliga hielt Hermann Merchel dem ETB als einer der wenigsten Spieler die Treue, wirkte bei der [[ETB-Auslandsreisen|Russland-Reise 1962]] mit und wäre 1967 fast mit dem Bundesliga-Aufstieg belohnt worden. Ältere [[ETB-Fan]]s erinnern sich gerne an den Tag, als die Schwarz-Weißen die Tabellenführung übernahmen: Merchel und co mussten sich bei [[Rot-Weiß Oberhausen]] auf dem Parkplatz vor dem Stadion aufwärmen, wo zu allem Überfluss ein Polizeimotorrad Hermann Merchel über den Haufen fuhr. Mit Prellungen und Platzwunden übersät stellte sich Merchel in den Kasten, [[Karl-Heinz Mozin|Kalla Mozin]] musste die Abschläge ausführen. Dennoch hielt Merchel einen Elfmeter, der ETB siegte, und am Ende der Saison war die Aufstiegsrunde erreicht.
Nach dem Abstieg aus der Oberliga hielt Hermann Merchel dem ETB als einer der wenigsten Spieler die Treue, wirkte bei der [[ETB-Auslandsreisen|Russland-Reise 1962]] mit und wäre 1967 fast mit dem Bundesliga-Aufstieg belohnt worden. Ältere [[ETB-Fan]]s erinnern sich gerne an den Tag, als die Schwarz-Weißen die Tabellenführung übernahmen: Merchel und co mussten sich bei [[Rot-Weiß Oberhausen]] auf dem Parkplatz vor dem Stadion aufwärmen, wo zu allem Überfluss ein Polizeimotorrad Hermann Merchel über den Haufen fuhr. Mit Prellungen und Platzwunden übersät stellte sich Merchel in den Kasten, [[Karl-Heinz Mozin|Kalla Mozin]] musste die Abschläge ausführen. Dennoch hielt Merchel einen Elfmeter, der ETB siegte, und am Ende der Saison war die Aufstiegsrunde erreicht. Am 26.05.1966 erzielte Hermann Merchel dann höchstselbst vom Elfmeterpunkt ein Meisterschaftstor beim 3:1-Sieg über Eintracht Gelsenkirchen.


Zur Saison 1970/71 verabschiedete sich der verletzungsgeplagte Hermann Merchel vom ETB, kehrte aber nach nur einer Saison zurück. Als ältester Torwart der Liga erschien Witzbold Merchel, der bei Spielen auch gern einmal bunte Pullover trug, mit aufgeklebtem Bart und Zylinder zum ersten Training.
Zur Saison 1970/71 verabschiedete sich der verletzungsgeplagte Hermann Merchel vom ETB, kehrte aber nach nur einem Jahr Pause zurück. Als ältester Torwart der Liga erschien Witzbold Merchel, der bei Spielen auch gern einmal bunte Pullover trug, die er von [[Karl-Heinz Mozin]]s Frau Maria bekam, mit aufgeklebtem Bart und Zylinder zum ersten Training.


Seine letzten ETB-Spiele machte Hermann Merchel 1975 bei der [[ETB II|Amateurmannschaft]], die sich für die Endrunde zur Deutschen Amateurmeisterschaft qualifizierte.
Seine letzten ETB-Spiele machte Hermann Merchel 1975 bei der [[ETB II|Amateurmannschaft]], die sich für die Endrunde zur Deutschen Amateurmeisterschaft qualifizierte.
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Im Anschluss an seine aktive Zeit beim ETB trainierte Hermann Merchel zunächst Kray 09. 1990 trat er für ein halbes Jahr als Übungsleiter des SV Wanne 11 in Erscheinung.
Im Anschluss an seine aktive Zeit beim ETB trainierte Hermann Merchel zunächst Kray 09. 1990 trat er für ein halbes Jahr als Übungsleiter des SV Wanne 11 in Erscheinung.
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[[Kategorie:ETB-Spieler]]
[[Kategorie:ETB-Spieler]]

Version vom 19. Juli 2016, 13:16 Uhr

Hermann Merchel ist als Torwart der Pokalsiegermannschaft von 1959 eine lebende ETB-Legende (*22.02.1937).

Laufbahn als Spieler[Bearbeiten]

Hermann Merchel debütierte 1956 als Senior beim damaligen Verbandsligisten SV Castrop 02, nachdem sich ein Wechsel zum höherklassigen STV Horst-Emscher wegen seines vermeintlich zu geringen Alters zerschlagen hatte. Die folgende Saison hielt Merchel für die SG Wattenscheid 09, bevor er 1958 beim ETB Schwarz-Weiß seine endgültige Heimat fand. Bereits in seinem ersten Spiel gegen den SC Dortmund 95 hielt Hermann Merchel einen Elfmeter, und am Ende der Spielzeit war der ersehnte Aufstieg in die Oberliga West geschafft. Merchels Talent auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung hatte einen großen Anteil daran.

Hermann Merchel (links) und Manfred Rummel bei einem Treffen der Cupsieger.

(Foto: Chronik)

Auch in der Pokalsaison 1959, die für die Schwarz-Weißen mit dem allseits bekannten Triumph in Kassel endete, glänzte Hermann Merchel durch spektakuläre Paraden gegen teils deutlich favorisierte Gegner. Für den Auswärtsssieg beim Hamburger SV riskierte er gar seine Gesundheit und musste nach einem heftigen Zusammenprall in der Verlängerung vom Platz geführt werden; Kalla Mozin vertrat seinen Schlussmann mit der bekannten Schlitzohrigkeit und ebnete den Weg ins Endspiel. Auf dem Rückweg nach Essen fiel Hermann Merchel - wohl durch seine Kopfverletzung bedingt - in einen tiefen Schlaf. Am Bahnhof von Wanne-Eickel weckte man Merchel auf und verleitete ihn - halbnackt - zum Aussteigen.

Nach dem Abstieg aus der Oberliga hielt Hermann Merchel dem ETB als einer der wenigsten Spieler die Treue, wirkte bei der Russland-Reise 1962 mit und wäre 1967 fast mit dem Bundesliga-Aufstieg belohnt worden. Ältere ETB-Fans erinnern sich gerne an den Tag, als die Schwarz-Weißen die Tabellenführung übernahmen: Merchel und co mussten sich bei Rot-Weiß Oberhausen auf dem Parkplatz vor dem Stadion aufwärmen, wo zu allem Überfluss ein Polizeimotorrad Hermann Merchel über den Haufen fuhr. Mit Prellungen und Platzwunden übersät stellte sich Merchel in den Kasten, Kalla Mozin musste die Abschläge ausführen. Dennoch hielt Merchel einen Elfmeter, der ETB siegte, und am Ende der Saison war die Aufstiegsrunde erreicht. Am 26.05.1966 erzielte Hermann Merchel dann höchstselbst vom Elfmeterpunkt ein Meisterschaftstor beim 3:1-Sieg über Eintracht Gelsenkirchen.

Zur Saison 1970/71 verabschiedete sich der verletzungsgeplagte Hermann Merchel vom ETB, kehrte aber nach nur einem Jahr Pause zurück. Als ältester Torwart der Liga erschien Witzbold Merchel, der bei Spielen auch gern einmal bunte Pullover trug, die er von Karl-Heinz Mozins Frau Maria bekam, mit aufgeklebtem Bart und Zylinder zum ersten Training.

Seine letzten ETB-Spiele machte Hermann Merchel 1975 bei der Amateurmannschaft, die sich für die Endrunde zur Deutschen Amateurmeisterschaft qualifizierte.

Stationen als Trainer[Bearbeiten]

Im Anschluss an seine aktive Zeit beim ETB trainierte Hermann Merchel zunächst Kray 09. 1990 trat er für ein halbes Jahr als Übungsleiter des SV Wanne 11 in Erscheinung.