Willi Multhaup

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Willi "Fischken" Multhaup (*19.07.1903 †18.12.1982) war ETB-Trainer von Juli 1957 bis Juli 1959.

Vita[Bearbeiten]

Willi "Fischken" Multhaup war ein Essener Junge. Neben Fußball (TuRa 1886) spielte er in seiner Jugend bei DJK Altendorf 09 auch in der höchsten Liga Faustball. Von 1932 bis 1937 kickte Multhaup in der ersten Mannschaft des ETB als linker Läufer.

Nach einer ersten Trainerstation bei Preußen Münster, mit deren legendärem "100.000-Mark-Sturm" er 1951 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft erreichte, kehrte Willi Multhaup 1954 ins Ruhrgebiet zurück und coachte drei Jahre lang den VfB Bottrop. Im Juli 1957 übernahm Willi Multhaup den ETB Schwarz-Weiß in der 2. Liga West. Er musste nach dem Abstieg aus der Oberliga West als Nachfolger Karl Winklers um die Leistungsträger Ede Kasperski und Hubert Schieth und Talenten wie Heinz Steinmann und Hennes Küppers eine neue Mannschaft aufbauen. In der Saison 1958/59 gelang ihm der Wiederaufstieg in die Oberliga West. Im Mai 1959 verabschiedete er sich als Trainer vom ETB. Damit hatte er quasi die Vorarbeit für Hans Wendlandt geleistet, der als Trainer mit den Schwarz-Weißen im Dezember 1959 Deutscher Pokalsieger wurde. Multhaup selbst schloss sich Rot-Weiss Essen an, wo nach dem Abgang von Helmut Rahn und anderen Leistungsträgern ein Neuanfang anstand. 1961 stiegen Multhaup und RWE aus der Oberliga West ab.

Seine größten Triumphe feierte Willi Multhaup später mit dem Meidericher SV, Werder Bremen (1965 Deutscher Meister, u.a. mit dem aus Saarbrücken verpflichteten Ex-ETBer Heinz Steinmann als Vorstopper und Eduard Hundt als Obmann) und Borussia Dortmund. Dort hatte er 1966 seinen absoluten Höhepunkt mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger mit in Glasgow. Wegen eines finanziell verlockenden Angebots verließ er den BVB unmittelbar nach diesem Triumph und trainierte fortan den 1. FC Köln. Bei den Anhängern der Dortmunder kam dies nicht gut an, aber der gelernte Kaufmann hatte mit Anfang 60 durchaus Anlass zu einem Rentenvertrag am Rhein. Mit dem 1. FC Köln gewann Multhaup 1968 den DFB-Pokal durch ein 4:1 über den VfL Bochum. Beim Finale saß Fischken bereits schwer angeschlagen auf der Trainerbank: Er hatte sich die Achillessehne gerissen, und genau diese Verletzung beendete dann auch seine Laufbahn.

O tempora o mores[Bearbeiten]

Der offizielle Wikipedia-Eintrag wusste bis zum Eingreifen von Leiter Nörgel überhaupt nichts von der Arbeit Willi Multhaups als ETB-Trainer.

Trivia[Bearbeiten]

  • Seinen Spitznamen "Fischken" erhielt der junge Willi Multhaup, weil seine Eltern am Salzmarkt in der Essener Innenstadt einen Fischladen betrieben. Später wurde auch "Fischken" selbst Unternehmer - allerdings im Textileinzelhandel. Sein Geschäft für Herrenbekleidung am Hotel Handelshof in Essen ist auch jüngeren Zeitgenossen noch ein Begriff.
  • Willi Multhaup schrieb vor den Spielen keine Aufstellung an die Taktiktafel, sondern in großen Buchstaben: "Ihr müsst nur gewinnen!" (Horst-Dieter Höttges in 11 Freunde. 50 Jahre Bundesliga, 2013)
  • "Ich will nicht bis an die Friedhofsmauer trainieren." (Willi Multhaups Kommentar zu seiner 1971er Interimsamtszeit bei Werder Bremen als unbezahlter Freund des Vereins)
  • Fischkens Sohn, der Sportfotograph Hennes Multhaup, vermachte dem ETB Schwarz-Weiß Ende 2023 zwei Memorabilia. Link