Grugastadion

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Grugastadion
Grugastadion1.jpg
(Foto: Chronik)
Daten
Eigentümer: Stadt Essen
Erbaut: 1963
Abgerissen: 2001
Maximale Kapazität: 40.000
Nutzer: ETB, RWE, Assindia Cardinals

Das Grugastadion war von 1974 bis 1978 Ausweichstadion des ETB in der zweiten Fußball-Bundesliga, das Stadion Uhlenkrug war zu dieser Zeit nicht zweitligatauglich.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Grugastadion und die daneben liegende Festwiese wurden auf dem sogenannten "Montagsloch" zwischen der Alfredstraße und den jetzigen Messehallen errichtet. Dort hatte man nach dem II. Weltkrieg den Schutt der zerstörten Innenstadt so abgelagert und aufgetürmt, dass ein Stadion-Oval entstand. Nach Plänen der Stadt Essen sollte auf diesem Gelände ein riesiges Stadion mit 100.000 Zuschauern entstehen. In der Innenfläche dieses riesigen Ovals bauten die Sportfreunde 07 in den 50er Jahren ein Asche-Spielfeld (schwarze Asche, auf der auch der Verfasser einmal gespielt hat) und trugen dort ihre Meisterschaftsspiele aus.

1961 wurde mit dem Bau des Grugastadions und der Festwiese begonnen, indem man das riesige Oval abtrug und in ein Stadion und eine Festwiese unterteilte. Am 13.09.1963 wurde die gesamte Anlage schließlich mit dem Deutschen Turnfest feierlich eröffnet. Rot-Weiss Essen nutzte die Arena für die drei ersten Heimspiele der Bundesliga-Saison 1970/1971 als Ausweichstadion und holte vor 18.000 Zuschauern einen 2:0-Auftaktsieg gegen Hannover 96. Auch die beiden anderen nach Rüttenscheid verlegten Spiele blieb RWE ungeschlagen (4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern, 3:3 gegen Rot-Weiß Oberhausen; Beleg aus Randolf Kaminski et al. 75 Jahre Rot-Weiss Essen. 1907-1982).

Das mit einem Fassungsvermögen von 40.000 Zuschauern beachtlich große Stadion war ursprünglich nur für Leichtathletikveranstaltungen und Fußballspiele vorgesehen, später wurde auf dem Rasen aber auch American Football gespielt. Die Festwiese wurde zudem lange Jahre als Parkplatz für die Messe Essen und als Spielfeld für die Sportfreunde 07 genutzt.

2001 wurde der Bau, den die Stadt Essen eigentlich niemals wirklich gebraucht hat, abgerissen; heute steht an der Stelle die E.ON-Ruhrgas-Hauptverwaltung.

ETB-Umzug ins Grugastadion[Bearbeiten]

Da bei Einführung der 2. Bundesliga das Uhlenkrug-Stadion nicht den Auflagen des DFB genügte (Flutlichtanlage usw.), die Stadt Essen jedoch kein Geld zum Ausbau zur Verfügung stellte, trug die Lizenzmannschaft des ETB von Einführung der Liga 1974 bis zum Abstieg der ersten Mannschaft 1978 ihre Meisterschaftsspiele im Grugastadion aus. Die 1. und 2. Amateurmannschaft und die Jugendmannschaften spielten weiterhin am Uhlenkrug. Nach dem Rückzug des ETB aus dem bezahlten Fußball spielte dort auch wieder die erste Mannschaft des ETB.

Tragik[Bearbeiten]

Die ETB-Fans nahmen das Grugastadion als "Heimstätte ihrer Mannschaft" nie an, was in den sportlich erfolgreichen Spielzeiten 1975/76 und 1976/77, in der der ETB lange auf Bundesliga-Kurs war und am Ende als Achter drei Plätze hinter Hannover 96, aber vor Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg lag, mehr als bedauerlich war. Es trat ein beträchtlicher Zuschauerschwund ein, der auch einen Anteil hatte am letztendlichen großen Finanzproblem des Vereins im bezahlten Fußball zwischen 1975 und 1978.

Highlight[Bearbeiten]

Neben Liga-Spielen gegen unbedeutende Vereine wie Borussia Dortmund vor bis zu 35.000 Zuschauern war das Lokalderby gegen Rot-Weiss Essen vor immerhin 15.000 Besuchern am 20.01.1978 das Highlight, mit dem sensationellen 3:3 trug der krasse Außenseiter und spätere Absteiger ETB maßgeblich zum Nicht-Aufstieg der "Roten" bei.

Abrissparty[Bearbeiten]

Das letzte Fußballspiel von Bedeutung war das Oberliga Nordrhein-Derby vom 20.09.1998. 8.200 Zuschauer erlebten im Grugastadion einen deutlichen 4:1-Auswärtssieg von Rot-Weiss Essen, deren Fans sich dessen ungeachtet mächtig in die Haare bekamen und gegenseitig verprügelten. Das ETB-Tor schoss Christian Küsters, alles andere ist zurecht dem Vergessen anheim gefallen.

Galerie[Bearbeiten]

ETB-Fans im Grugastadion. (Foto: Chronik)