Karl-Heinz Mozin

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Kalla Mozin
Mozin 003.jpg
(Foto: Chronik)

Kalla Mozin ist eine schwarz-weiße Legende und gehört zu den Spielern, die jeder Fußballlinteressierte in Essen als erstes mit dem ETB Schwarz-Weiß assoziiert.

Spieler[Bearbeiten]

Kalla Mozin wurde am 27.09.1934 geboren und verbrachte seine ersten Seniorenjahre bei TuS 81. 1955 wechselte er an den Uhlenkrug, wo er sich als Rechter Verteidiger unverzichtbar machte. Zwölf lange Jahre trug Mozin das ETB-Trikot, einmal allerdings hätte er beinahe halbnackt gespielt: Als im DFB-Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV am 12.12.1959 ETB-Torwart Hermann Merchel in der 26. Minute der Verlängerung mit einer Kopfverletzung ausfiel, stellte sich Kalla Mozin beim Stand von 2:1 für Schwarz-Weiß kurzerhand zwischen die Pfosten. Merchels Trikot war blutverschmiert, Mozins als Torwartleibchen unzulässig, und also stellte sich dieser nur mit einer Hose bekleidet in den Kasten. Der Legende nach musste er sich aber umgehend ein Trikot des - wohl etwas prüden - Schiedsrichters überstreifen. Wenig später soll Mozin ein Gegentor verhindert haben, indem er auf Zufruf von Ede Kasperski dem frei durchgebrochenen HSV-Stürmer Charlie Dörfel die Hose herunterzog und diesen so völlig aus dem Konzept brachte. Nach einem Hinweis Mozins auf seine Frau, die ihn umbringen werde, falls er das Finale wegen eines Feldverweises verpassen sollte, beließ es Schiedsrichter Günther Sparing bei einem Freistoß für den HSV - und wenig später war das Spiel tatsächlich gewonnen.

Zu Kalla Mozins - objektiv nachprüfbar - größten Spielen gehören neben dem DFB-Pokalsieg 1959 sieben Auftritte in der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga im Sommer 1967. 1959 traf er zudem beim 2:0-Derbysieg über Rot-Weiss Essen.

In der Nationalmannschaft kam Kalla Mozin trotz seiner Teilnahme an Lehrgängen nicht zum Einsatz. Zum einen verübelte Sepp Herberger Mozin die Aktion mit Charly Dörfels Hose, zum anderen hätte sich dieser einen anderen Club für Mozin gewünscht.

Beim ETB Schwarz-Weiß fungierte Mozin nach eigener Aussage sieben oder acht Jahre als Spielführer, teils mit vergoldeter Binde, und kam in 13 Jahren auf etwa 600 Einsätze. Irgendwann war seine Stellung so bedeutend, dass er sich selbst aufstellte. Horst Witzler drohte er einmal mit der Reaktion der ETB-Fans, wenn er nicht zum Einsatz käme.

Trainer[Bearbeiten]

Mit 36 Jahren hängte Kalla Mozin seine Fußballschuhe an den Nagel, gab beim ETB das Mädchen für alles und wechselte dann ins Trainerfach. Seine ersten Erfahrungen sammelte er 1968 bis 1972 bei TuS 81, damals in der Landesliga. Mit dem 1. FC Mülheim, wo zuvor Winnie Weiss tätig gewesen war, stieg Mozin 1972 als Co-Trainer in die Regionalliga auf. Mozin wurde zum Cheftrainer befördert, doch auch Ala Becker hatte noch einen gültigen Vertrag. Der Verein entschied sich für Mozin - ein Fehler, denn die Mannschaft wollte Becker. Nachdem sich die Spieler im Laufe der Saison - in einer offenen Abstimmung - mit 19:1 (so Herbert Stoffmehl am 29.06.2023 gegenüber der NRZ Mülheim) gegen Kalla Mozin ausgesprochen hatten, verließ dieser den 1. FC Mülheim. Mozin selbst machte die Inkompetenz der Styrumer Vereinsführung für den Niedergang verantwortlich. Nach einem Engagement bei Westfalia Herne, das im Streit mit Mäzen Goldbach während einer Spielersitzung endete, trainierte er im Juli 1976 mit der SpVgg. Erkenschwick kurzzeitig einen weiteren Ruhrgebiets-Traditionsverein. Auch bei BV Altenessen, dem SV Gladbeck und dem VfB Speldorf war Kalla Mozin Übungsleiter.

Fan[Bearbeiten]

Am Uhlenkrug sah man Kalla Mozin immer wieder als Fan unter Fans - und das nicht nur bei der 1. Mannschaft. Seinen letzten großen öffentlichen Auftritt hatte Mozin beim Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04 2005. Am 11.02.2011 verstarb der Altenessener im Alter von 76 Jahren.

Trivia[Bearbeiten]

  • Kalla Mozin war jahrzehntelang Arbeitskollege von LesPauls Vater bei der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH an der Ecke Kronprinzenstraße/Heinickestraße in Essen.
  • Der ETB Schwarz-Weiß wollte das Andenken an seine Spielerlegende mit dem Kalla-Mozin-Cup ehren. Tatsächlich aber war diese vermeintliche Ehrung nur der Versuch, ein von einem der unsäglichen Leitern erfundenes Möchtegern-Event mit einem wohlklingenden Namen zu schmücken. Kalla Mozin hatte und hat diesen Mißbrauch niemals verdient.

Literatur[Bearbeiten]

Einen liebevollen Artikel über Kalla Mozin mit vielen Anekdoten findet man in der Sportschau Essen 1990 (S. 78-80, Link)

Galerie[Bearbeiten]

Kalla Mozin zu seiner aktiven Zeit. (Foto: Chronik)
Kalla Mozin (links) mit Hermann Bredenfeld. (Foto: Chronik)
Kalla Mozin (links) mit Oliver Bierhoff am Uhlenkrug (1998). (Foto: Chronik)
Kalla Mozin im Gespräch mit Werner Hansch; mit dem Rücken zur Kamera Heinz Hofer, 2005. (Foto: LesPaul)