Damian Apfeld

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Damian Apfeld am 01.05.2016. (Foto:LesPaul)
Damian Apfeld am 30.10.2022. (Foto:LesPaul)

Aktueller ETB-Trainer (*30.11.1985) und lebender Beweis, dass (a) auch Uhltras irren können und (b) jeder Mensch eine zweite Chance verdient.

Werdegang vor dem ETB[Bearbeiten]

Damian Apfeld, der Inhaber einer A-Lizenz ist, arbeite mehrere Jahre lang als Chef- und Co-Trainer in der Nachwuchsabteilung von Rot-Weiss Essen. Hierbei trainierte er auch einige Kunden von Leiter Nörgel, die den Übungsleiter aus Bottrop rückblickend als sympathischen Taktikfuchs lobten. 2014 wechselte Damian Apfeld als Co-Trainer zum Landesligisten Spvg Schonnebeck 1910, wo ihm an der Seite von Dirk Tönnies der Aufstieg in die Oberliga Niederrhein glückte. Auch in der neuen Spielklasse eilte der Essener Vorortclub mit seinem ETB-affinen Trainergespann zumindest in der Hinrunde von Sieg zu Sieg und schickte sich an, die Serie im oberen Mittelfeld abzuschließen.

Erste Amtszeit[Bearbeiten]

Nach der vorzeitigen Entlassung von Antonio Molina beim ETB Schwarz-Weiß verließ Damian Apfeld den Schetters Busch dann aber noch während der Saison und übernahm das Training am Uhlenkrug zum 26.04.2016 mit der Maßgabe, den drohenden Abstieg in die Landesliga zu verhindern. Vier Tage nach seinem Amtsantritt führte der neue Trainer die Mannschaft zum ersten Sieg und sich selbst auf die Tribüne des Uhlenkrugs - Schiedsrichter Dustin Sikorski war das Coaching dann doch etwas zu laut. Die weiteren Meisterschaftsspiele waren von weniger Erfolg gekrönt: Am Ende hielt der ETB die Klasse nur, weil sich die U23 des MSV Duisburg vom Spielbetrieb abmeldete.

Saison Sp S U N
15/16 5 1 2 2 1,00
16/17 18 4 5 9 0,94

Der Vertrag mit Damian Apfeld beim ETB war vorerst auf ein Jahr angelegt, doch nachdem die Mannschaft in der Winterpause 2016/2017 auf einem Abstiegsplatz rangierte und in der Oberliga bis dahin keinen einzigen Heimsieg einfahren konnte, trennte sich der ETB am 07.01.2017 von dem Coach, der in 23 Ligaspielen nur 22 Punkte hatte holen können - eine so schlechte Quote konnte außer Gerd Zewe kein Cheftrainer in der langen Geschichte des Vereins aufweisen. Manfred Wölpper rettete den ETB letztlich vor dem sportlichen Ende.

Ursachenforschung aus der Sicht von Leiter Nörgel

1. Spielsystem

Damian Apfeld hatte den ETB Schwarz-Weiß vor allem im taktischen Bereich modernisieren wollen. Er setzte hierbei auf verschiedene Spielsysteme, welche die Mannschaft je nach Situation (d.h. Gegner) abrufen sollte. Eine klare Zuweisung von Positionen war hierbei augenscheinlich kaum gegeben: Je nach System hatten viele Spieler verschiedene Positionen zu bekleiden. Auch eine erste Elf war in diesem Kontext nicht zu erkennen, vielleicht sogar nicht möglich oder erwünscht.

In der Hintermannschaft wirkte sich der stete Wechsel von Dreier- und Viererkette samt wechselndem Personal besonders schlecht aus: Aus dem vermeintlichen Prunkstück des Kaders wurde ein Sicherheitsrisiko. Vor allem gegen schlagbare Gegner setzte Apfeld immer wieder auf eine Dreierkette, die aber genauso regelmäßig durch individuelle Fehler im Spielaufbau oder durch Stockfehler der Innenverteidiger Gegentore zuließ, die bei einer Viererkette mit großer Wahrscheinlichkeit hätten verhindert werden können. In diesen Spielen verlor der ETB entscheidende Punkte zuhauf. Bezeichnend ist, dass Schwarz-Weiß in seinen besten Spielen unter Damian Apfeld, nämlich dem Pokalspiel gegen Wuppertal am 12.10. und dem Ligaspiel in Fischeln am 30.10., mit vier Verteidigern auflief.

2. Heimspielmisere

Während der ETB unter Damian Apfeld auswärts ansehnlich spielte und auf eine ordentliche Punktausbeute kam, lastete auf den Heimspielen scheinbar ein Fluch. Weshalb die Heimspiele unglücklich verliefen, ist nicht mit Gewissheit zu sagen. In den Spielen gegen Homberg und Ratingen verschenkte man Punkte durch kopfloses Angreifen, anstatt Unentschieden mitzunehmen. Ansonsten tat man sich immer schwer damit, das Spiel zu gestalten, was bei der namhaften Kreativabteilung des ETB durchaus überraschend war. Da vor allem in der zweiten Halbzeit regelmäßig Spiele verloren gingen, darf man auch vermuten, dass die Elf konditionell nicht vollends auf der Höhe war, bzw. durch die Dreierkette (s.o.) über ihr Limit geführt wurde. In diesen Zusammenhang fällt auch die Überlegung, dass den Rasenplatz am Uhlenkrug von den Plätzen der Fremde in erster Linie seine Größe unterscheidet.

3. Kaderzusammenstellung

Im ETB-Kader der Saison 2016/17, den Damian Apfeld zusammengestellt hatte, war viel Qualität vorhanden - in dieser Frage waren sich alle einig (s. Zitate). Unglücklicherweise waren aber mit Ausnahme von Ridvan Avci (Hedefspor Hattingen), Deniz Hotoglu (DSV 1900), Danny Walkenbach (Klosterhardt) sowie den Bankdrückern Enes Kurt (Besiktas Istanbul U21) und Arianit Nebihi (Wuppertaler SV U19) alle Spieler im Vorjahr abgestiegen oder hatten die Saison zumindest auf einem Abstiegsplatz beendet. Das einzige, was diesem Kader nicht passieren durfte, war es, in Abstiegsgefahr zu geraten, was aber im Herbst seinen Anfang nahm. Die Rückrunde unter Apfelds Nachfolger Manfred Wölpper zeigte, dass die Mannschaft den Abstiegskampf doch noch annehmen konnte - allerdings nur so lange, wie es unbedingt notwendig war: Als das Punktepolster vermeintlich bequem war, ergab man sich wieder in launischen Sommerfußball.

4. Umfeld

Das Verhältnis zwischen den ETB-Fans und dem Trainer Damian Apfeld war seit Beginn der Sommervorbereitung 2016 kein einfaches. Anfangs noch gut gemeinte Hinweise zu den besonderen Qualitäten der Bestandsspieler und zum Spielsystem, z.B. durch Jackel, wurden teils barsch zurückgewiesen. Als Julian Bluni, vom Trainer als Must-Have-Nachverpflichtung gewünscht, auf der Ersatzbank festzuwachsen drohte, wurden Klaus-Dieter und Jürgen W., welche die Verpflichtung des Außenstürmers vom FC Kray aus eigener Tasche mitfinanziert hatten, schon lauter - Bluni spielte fortan meist.

Das Versagen von Apfelds fixer Idee der Dreierkette wurde von Ayatollah Choleri, Fred Stoppenberg und anderen ebenfalls lautstark angeprangert; Apfeld ging jedoch nur soweit darauf ein, dass zum Gegenschlag ausholte: "Was mich heute auf die Palme gebracht hat, sind die Kommentare, die von der Tribüne kommen. Das sind Leute, die Null Sachverstand haben. Das macht mich stocksauer." (nach dem 1:1 gegen den Cronenberger SC, 04.12.2016). Die kurz zuvor von der Gazette Reviersport veröffentlichte scharfe Kritik eines nicht mehr funktionierenden Funktionärs an Apfeld hatte dieser nicht kommentiert.

Intermezzo[Bearbeiten]

Im Sommer 2017 holte RWE-Nachwuchskoordinator Dirk Helmig Damian Apfeld als Trainer für die U19 zurück an die Seumannstraße. Erklärtes Ziel war der direkte Wiederaufstieg der A-Junioren in die Bundesliga West, was u.a. mit Ismail Remmo genauso gelang wie der Kreispokalsieg über den ETB. Im Folgejahr ging es allerdings gleich wieder runter, 2020 wieder hoch. Als Torwart-Trainer stand Apfeld an der Seumannstraße Tobias Ritz zur Seite, bis sein Vertrag Mitte 2021 auslief.

Ende Oktober 2021 stellte Oberligist FC Kray Apfeld als Nachfolger von Christian Mikolajczak vor, der wenige Tage zuvor die Brocken hingeschmissen hatte. Die mediale Begleitung in der sogenannten "Fachpresse" (Revierschrott-Getöse) spiegelte dabei nicht die deutlich zurückhaltendere Stellungnahme des Vereins wider, was man durchaus bedauern kann (Der FC Kray stellt Damian Apfeld vor). Die Krayer übernahm Apfeld auf einem Abstiegsplatz und konnte sich über zwei Siege in den ersten beiden Spielen unter seiner Leitung freuen. Danach folgten in den verbliebenen elf Meisterschaftsspielen der "Anfangsrunde" nur noch drei Siege und ein Unentschieden, die angepeilte Aufstiegsrunde wurde deutlich verpaßt. Die Abstiegsrunde verlief suboptimal. Am Ende schafften die Grün-Blauen aber - trotz negativer Bilanz in der Abstiegsrunde - den Klassenerhalt. Damian Apfeld jedoch machte sich nach dem letzten Saisonspiel vom Krayer Acker.

Zweite Amtszeit im zweiten Anlauf[Bearbeiten]

Saison Sp S U N
22/23 40 22 7 11 1,825

Bereits knapp fünf Jahre nach dem Ende seiner ersten Amtszeit am Uhlenkrug war Damian Apfeld einer der Kandidaten für die Nachfolge von Ralf vom Dorp gewesen. Die Entscheidung fiel jedoch zugunsten Suat Tokats aus - auch weil Jürgen W. den Verantwortlichen ins Gewissen geredet hatte.

Nachdem sich Tokat im Juni 2022 plötzlich vom Acker gemacht hatte, war es dann soweit: Apfeld kehrte zurück zum ETB. Jürgen W. weilte da gerade im Urlaub auf Sylt und wurde anschließend vor vollendete Tatsachen gestellt; Gegenkandidat war angeblich Rudolf Zedi. Dass ETB-Fans wie Ayatollah Choleri ob Apfelds Wiederverpflichtung not amused schwer verärgert waren, belegt mit einigen Jahren Verzögerung wirklich ihren fehlenden Sachverstand: Der Vielgescholtene hatte sich in der Zwischenzeit fachlich wie menschlich positiv weiterentwickelt. Die Mannschaft der Oberliga Niederrhein 2022/2023 war von Anfang an fit, spielte ein klares System (4-2-3-1) mit klar definierten Rollen, wurde von Damian Apfeld mit glücklichem Händchen peu à peu personell verstärkt und eroberte am 9. Spieltag sogar die Tabellenführung. Eine Folge davon war Apfelds Beförderung zum "ETB-Erfolgstrainer" durch das im Ruhrgebiet weltberühmte Fachblatt Reviersport (siehe Weblink 1).

Bereits zu Beginn der Winterpause, der ETB rangierte sensationell auf Rang 2 der Tabelle, wurde Damian Apfelds ursprünglich auf ein Jahr angelegter Vertrag verlängert. Obgleich die Rückrunde weniger gut verlief als die erste Halbserie, schloss der ETB die Spielzeit auf einem beachtlichen fünften Tabellenplatz ab.

In der Saison 2023/2024 konnte Damian Apfeld die Abgänge von Noel Futkeu und Marcello Romano (zusammen 50 Tore), wie es auch zu erwarten war, nicht kompensieren. Die über die grünen Klee gelobte neue Mannschaft tat sich schwer. So schwer, dass Apfeld mehrfach medial bei den ETB-Fans für die Darbietungen seiner Auswahl um Entschuldigung bat.

Weblink[Bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten]

Was für eine Aufnahme: Ex-ETB-Torwartrainer Markus auf der Heiden (sitzend links), Ex-ETB-Trainer Stefan Janßen, Foto-Frank und Damian Apfeld, Homberg 10/2022. (Foto:LesPaul)